Landwirtschaftliche Flächen sind immer sehr gefragt und sollten gerade in Zeiten wie diesen als Familienvermögen nicht unterschätzt werden.
Ob nutzbare Äcker oder Wiesen zu einem guten Preis verkauft oder für nachfolgende Generationen erhalten werden sollen, ist eine wichtige Entscheidung und es gilt sich hier gut zu informieren.
Es klingt wunderbar, wenn Land in Familien über viele Generationen weitergegeben wird. Aber die heutigen Erben von Acker, Wiesen und Wäldern sind in vielen Fällen längst keine Landwirte mehr. Mitunter wohnen sie nicht mal mehr in der Nähe. Trotzdem ist Landbesitz erst einmal eine gute Sache. Die Instandhaltungskosten sind gering und Grund und Boden ist nicht beliebig vermehrbar.
Dass AGRAR-Flächen eher knapp werden, zeigt die Preisentwicklung. Im letzten Jahrzehnt kletterte der durchschnittliche Verkaufswert von knapp unter 12.000 Euro pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche auf durchschnittlich 26.777 Euro. Allerdings gibt es hier enorme Unterschiede, je nachdem wo die Flächen liegen. Aber auch Faktoren wie Bodenqualität und letztlich die regionale Nachfrage spielen eine große Rolle bei der Bewertung. Aber unabhängig von den regionalen Bedingungen stellt sich meist die Frage, ob sich grundsätzlich eher der Verkauf oder das Halten von Ackerland lohnt.
Verpachten oder Verkaufen?
Werden die Flächen nicht mehr selbst von der Familie bewirtschaftet, sind sie in der Regel verpachtet. Ob unter diesen Voraussetzungen ein Verkauf oder ein Festhalten am Bodenbesitz sinnvoll ist, sollten die Besitzer unter Beachtung der eigenen Gesamtvermögenssituation analysieren. Wird ein Verkauf erwogen, sollte das unbedingt mit Sachkundigen besprochen werden, denn eine Preisbewertung ist für Laien oft schwierig. Empfehlenswert ist ein Immobilienbüro, das sich auf den Verkauf von AGRAR-Flächen spezialisiert hat.
Äcker sind eher keine Investmentidee für die große Masse. Die Renditen von landwirtschaftlichen Flächen sind normalerweise deutlich niedriger als die langfristigen Aktienrenditen. Zudem ist der Handel schwieriger. Im Gegensatz zu den meisten privaten Immobilien gibt es bei Ackerflächen und Co. oft Verkaufseinschränkungen bzw. Vorkaufsrechte für aktive Landwirte oder Gemeinden. Zusätzlich kann es steuerliche Fallstricke bei einer Feld-, Wald- und Wiesen-Erbschaft geben und der vorsorgliche Besuch bei einem thematisch versierten Steuerberater ist ratsam.
Hilfe vom Spezialmakler AGRO-REAL
Auch bei einem Verkauf können auf landwirtschaftliche Themen spezialisierte Berater mit ihrem oft breit gefächerten Netzwerk unterstützen“, weiß Rudolf-Anton PREYER, Geschäftsführer der AGRO-REAL & AGRO-INVEST und selbst aktiver Landwirt.
Eine erste Einordnung für die landwirtschaftliche Nutzbarkeit und einen ungefähren Wert geben Acker-Bonitätszahlen und Bodenrichtwerttabellen. In der Regel ist es momentan kein großes Problem, Flächen vor Ort zu verkaufen. Oft wird dergleichen händeringend gesucht. Aber der Experte würde im Moment auch nicht leichtfertig Flächen verkaufen. In Zeiten wie diesen ist die Erbschaft von Acker, Weideland oder Wald sogar noch eher ein Segen als früher.
Erhalt über Generationen
Solches Vermögen im Familienbesitz zu bewahren, könnte ein echtes Zukunftsinvestment darstellen. Dafür muss am besten schon der Erblasser die Weichen stellen. Grundsätzlich macht es ein Erbe komplizierter, wenn viele Personen über die zukünftige Nutzung einvernehmlich entscheiden müssen. Deswegen sollten Erblasser durch vorausschauende Regelungen dafür sorgen, dass landwirtschaftliche Flächen möglichst komplett an einen interessierten Nachfolger gehen. Ohne solch eine Vorsorge greift die gesetzliche Erbfolge. In solchen konfliktträchtigen Konstellationen bleibt oft keine andere Option, als diese durch einen Verkauf zu bereinigen. Wer Landbesitz für nachfolgende Generationen erhalten will, sollte sich deswegen lieber früher als später mit einer vernünftigen Nachfolgeregelung auseinandersetzen und sich vom Spezialisten Lösungsmöglichkeiten auszeigen lassen.